
Alle Golf-Fans fiebern dem ersten Abschlag bereits entgegen: Ab Freitag geht das legendäre Kontinentalduell Europa gegen die USA in die nächste Runde! Nützen die Amerikaner den Heimvorteil oder gelingt der Harrington-Truppe die Titelverteidigung? Alle wichtigen Infos sowie exklusive Wettempfehlungen zum Ryder Cup gibt’s hier!
Quick-Facts:
- 43. Auflage
- Termin: 24. bis 26. September 2021
- Austragungsort: Whistling Straits in Haven, Wisconsin (USA)
- Platzlänge: 7.123 Meter (Par 72)
- Titelverteidiger: Europa
Historie & Modus
Der normalerweise im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgetragene Mega-Showdown zwischen Europa und den USA findet aufgrund der Pandemie mit zwölf Monaten Verspätung statt. Seit 1927 gibt’s den legendären Ryder Cup bereits. Die insgesamt 43. Auflage des Kontinentalduells geht im bekannten Whistling Straits Golf Course über die Bühne. Spektakuläre Bilder sind garantiert, denn der Platz liegt direkt am Lake Michigan. Den Top-Stars ist der Kurs nicht unbekannt, weil in den vergangenen Jahren bereits einige Major-Turniere dort ausgetragen wurden. Jedoch geht’s in dieser Woche nicht um Preisgeld, sondern beim bedeutendsten Team-Event im Golfsport warten „nur“ Ruhm und Ehre.
Auch der Modus ist unterschiedlich zu regulären Tour-Events: Im Lochspiel-Format geht’s darum, wer die meisten der 18 Bahnen für sich entscheidet. Die Anzahl der Schläge spielt nur eine untergeordnete Rolle. An den ersten beiden Tagen werden die Matchplay-Modi Foursome und Fourball je acht Mal gespielt. Im ersten Format spielt ein Duo auf jeder Seite, gewertet wird das bessere Einzelergebnis. Beim zweiten hingegen schlagen die beiden Teammitglieder einen Ball abwechselnd. Am Finaltag finden die entscheidenden Einzel-Partien statt. In zwölf One-on-One-Duellen geht’s darum, welcher Player mehr Löcher für sich entscheidet. Insgesamt werden 28 Punkte ausgespielt. Ein Matchgewinn bringt einen, ein Remis einen halben Zähler. Dem Titelverteidiger Europa reichen bereits 14 Punkte, um den Ryder Cup zu verteidigen. Die US-amerikanischen Herausforderer benötigen aufgrund des Regulativs mindestens 14,5 Zähler, um die Trophäe in die Höhe zu stemmen.
Teams & Favoritenrolle
Die beiden Kapitäne Padraig Harrington (Europa) und Steve Stricker (USA) haben enorm spielstarke und ausgeglichene 12er-Teams zusammengestellt. Auf dem Papier sind die Hausherren jedoch eindeutig zu favorisieren: Acht Top-10-Spieler der aktuellen Weltrangliste schlagen für die USA ab. Auf der anderen Seite werden Branchen-Primus Jon Rahm (ESP) und Co. versuchen, dagegenzuhalten. Die letzten Ryder Cups machen den europäischen Fans Hoffnung. Denn obwohl die Spieler vom „Alten Kontinent“ immer Underdogs waren, gewannen sie vier der vergangenen fünf Auflagen.
Ein wesentlicher Faktor wird die Erfahrung sein. Und dabei hat die Harrington-Truppe die Nase vorne. Das Routinier-Trio Lee Westwood, Ian Poulter (England) sowie der Spanier Sergio Garcia haben kombiniert mehr als doppelt so viele Ryder-Cup-Matches absolviert, wie das gesamte US-Team. Das liegt auch daran, dass die Stricker-Auswahl zur Hälfte aus Rookies besteht. Darunter sind zwar auch der regierende Fed-Ex-Cup-Champion Patrick Cantlay sowie British-Open-Gewinner Collin Morikawa, doch die Drucksituation beim prestigeträchtigen Kontinentalduell ist noch größer als bei regulären Turnieren. Auf der anderen Seite schreiben Viktor Hovland (Norwegen) und Bernd Wiesberger (Österreich) Geschichte, denn sie sind die ersten Vertreter ihres Landes beim Ryder Cup. Mit dem Iren Shane Lowry gibt’s einen weiteren First-Timer, jedoch gewann auch er bereits ein Major.
Insgesamt erwarte ich ein packendes Golf-Spektakel. Die frenetischen Fans sind ein klarer Vorteil für die USA, doch der Platz könnte den Europäern entgegenkommen. Das Design mit einer ausgeprägten Dünenlandschaft, dichtem Rough sowie tiefen Pot-Bunkern erinnert eher an einen Kurs auf der Insel. Aufgrund der enorm vielen Sandhindernissen ist strategisches Gameplay entscheidend. Es ist kein klassischer „Bomber“-Kurs, was den amerikanischen Longhittern in die Karten spielen würde. Aufgrund der aktuellen Spielstärke und Form sehe ich die Hausherren im Vorteil, allerdings spricht die Erfahrung sowie der generell bessere Teamspirit für Europa. Eine erfolgreiche Titelverteidigung ist für mich durchaus realistisch. Fix ist: Unsere Quoten haben immer gehörig viel Drive, wetten?
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