
Die Kleinstadt im US-Bundesstaat Georgia ist in den kommenden Tagen wieder der Mittelpunkt der Golf-Welt: Beim legendären Masters geht’s um das berühmte Grüne Jackett! Alle wichtigen Infos sowie Top-Quoten zum letzten Major-Turnier der Saison gibt’s wie gewohnt bei uns!
Die wichtigsten Quick-Facts:
- 84. Auflage
- Termin: 12. bis 15. November 2020
- Austragungsort: Augusta National Golf Club
- Platzlänge: 6.835 Meter (Par 72)
- Preisgeld: 11,5 Millionen US-Dollar
- Siegerscheck: 2,07 Millionen US-Dollar
- Titelverteidiger: Tiger Woods (USA)
- Rekorchampion: Jack Nicklaus (USA/6x)
Masters verspricht Tradition pur!
Sieben Monate später als üblich schlagen die Golf-Stars im berühmten Augusta National Golf Club ab. Normalerweise ist das Masters das erste Highlight im Kalender, wegen der Pandemie ist es heuer erstmals das letzte Major-Turnier der Saison. Zudem müssen die Spieler auf den frenetischen Jubel der zehntausenden Zuschauer vor der einzigartigen Kulisse verzichten. Im Gegensatz zu den weiteren drei wichtigsten Events des Jahres ist die prestigeträchtige Veranstaltung an der Magnolia Lane ein Einladungsturnier. Außerdem wird das Masters seit seiner Premiere im Jahr 1934 immer auf demselben Kurs gespielt. Der malerisch angelegte sowie enorm selektive Championship-Course gehört wohl zweifelsohne zu den spektakulärsten Plätzen der Welt. Jede der 18 Spielbahnen trägt den Namen einer Pflanze, ein Indiz für die Flora-Vielfalt des Kurses.
Bereits am Mittwoch findet normalerweise der traditionelle „Par Three Contest“ statt. Dabei stellen die Golf-Asse auf einem Nebenplatz ihre Präzision unter Beweis und machen Jagd auf etliche „Hole-in-ones“. Doch auch dieses beliebte Event wurde heuer gecancelt. Tags darauf geht’s richtig los: Insgesamt stehen vier Runden im Augusta National auf dem Programm. Nach der Hälfte wird das Teilnehmerfeld per Cut verkleinert, nur die Top-50 und Schlaggleiche qualifizieren sich für das Final-Wochenende. Der Sieger erhält das legendäre Grüne Jackett, welches traditionell vom Vorjahreschampion überreicht wird. Zudem bestimmt der Gewinner das Menü beim „Champion’s Dinner“ im Jahr darauf. Titelverteidiger Tiger Woods serviert 2020 ein amerikanisch-asiatisches Crossover von Steak bis hin zu Sushi. Wegen der Präventionskonzepte geht auch dieser Galaabend in kleinerem Rahmen als sonst über die Bühne.
Wer krönt sich zum Masters-Champ?
Wie in den vergangenen Jahren stehen Golf-Fans auf der ganzen Welt spektakuläre Tage bevor. Denn unsere Buchmacher prognostizieren ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen der besten Spieler der Welt um den Sieg. Für viele Experten ist allerdings Bryson DeChambeau der heißeste Anwärter auf das Grüne Jackett. Der „Golf-Professor“ nutzte den Lockdown und trainierte sich knapp 20 Kilo Muskelmasse an. Seine Abschläge segeln nun regelmäßig um bis zu 40 Meter an der Konkurrenz vorbei. Sollte auch die Präzision stimmen, könnte die zusätzliche Distanz der entscheidende Vorteil sein. Bereits bei den US Open im September spielte der US-Amerikaner seine Qualitäten aus und gewann seinen ersten Major-Titel.
Vier seiner formstarken Landsleute stehen ebenfalls ganz oben auf der Favoritenliste: Neben dem Weltranglistenersten Dustin Johnson werden wohl auch Justin Thomas, Brooks Koepka sowie Collin Morikawa ein Wörtchen um den Titel mitsprechen wollen. Für Letzteren, der heuer die PGA Championship für sich entschied, ist es das erste Antreten in Augusta. Jedoch haben Newcomer oft Probleme bei diesem selektiven Kurs, da genaue Platzkenntnisse an einigen tückischen Stellen von Vorteil sind. Ein Fragezeichen steht hingegen hinter der Form von Tiger Woods. Seine letzten Auftritte waren mehr als durchwachsen, deshalb sehe ich die Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung nur minimal.
Aus europäischer Sicht haben die beiden Top-Stars Rory McIlroy und Jon Rahm wohl die besten Chancen. Der Nordire scheint überfällig für einen Masters-Sieg. Fünf Top-10-Resultate stehen in Augusta bereits zu Buche. Mit einem Triumph würde er als erst sechster Spieler den Karriere-Grand-Slam komplettieren. Seine Form stimmt, ebenso wie bei seinem Ryder-Cup-Kollegen. Der Spanier führte im Sommer kurzzeitig sogar die Weltrangliste an, für einen Major-Titel reichte es bisher aber noch nicht. Ich erwarte jedenfalls ein spannendes Turnier bis zum 72. Loch. Vielleicht fällt am Sonntag – wie so oft zuvor – eine Vorentscheidung im legendäre „Amen Corner“, der die Spielbahnen 11 bis 13 umfasst. Insgesamt bleibt abzuwarten, ob der ungewöhnliche November-Termin Auswirkungen auf den Zustand der Fairways und Greens hat.
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