Fast vier Monate später als geplant geht’s jetzt endlich los: Mit einem Doppel-Header in Österreich beginnt die kurze Formel-1-Saison 2020. Wir haben alle Infos zum Auftakt unter besonderen Bedingungen für euch – Wettempfehlungen unserer Experten wie gewohnt inklusive!
Quick-Facts zum Rennen:
- Termin: 3. bis 5. Juli 2020
- 71 Runden
- Rundenlänge: 4,326 km
- Vollgasanteil: 56 Prozent
- Top-Speed: 310 km/h
- Safety-Car-Wahrscheinlichkeit: 50 Prozent
- Vorjahressieger: Max Verstappen (Red Bull)
Keine Zuseher – strenge Hygienevorschriften
Wie auch in anderen Sportarten, finden die Rennen ohne Zuseher auf den Tribünen statt. Trotz Personalreduzierung auf ein Mindestmaß bei allen Teams, sind inklusive Streckenposten sowie Rettungsmannschaften dennoch knapp 3.000 Personen bei einem „Geisterrennen“ vor Ort. Strenge Hygienevorschriften sollen für die Sicherheit der Beteiligten sorgen. Dazu gehört, dass jeder einen negativen Virus-Test vorweisen muss, der nicht älter als vier Tage sein darf. An den beiden Rennwochenenden in Spielberg werden insgesamt zwischen 10.000 und 12.000 Tests durchgeführt. Darüber hinaus gilt auch im Fahrerlager „Social Distancing“, eine Fahrerparade und Grid Kids gibt es nicht. Nach dem Rennen werden die Piloten wahrscheinlich direkt auf der Start-Ziel-Gerade anhalten, die Pokalübergabe entfällt vermutlich ebenfalls. Trotz Sicherheitsvorkehrungen sind Infektionen natürlich nicht ausgeschlossen. Offen bleibt, was im Falle eines positiven Tests eines Fahrers zum Beispiel geschieht. Fix ist: Die Weltmeisterschaft 2020 wird so oder so in die F1-Geschichtsbücher eingehen. Gewöhnungsbedürftig werden nicht nur die leeren Zuschauertribünen: Denn Mercedes geht als Zeichen gegen den Rassismus 2020 mit einer schwarzen Grundlackierung an den Start.
Reifenpoker in abgeschwächter Form
Entschied in der Vergangenheit die Wahl der Pneus noch so manchen Zweikampf, brachte die Zwangspause auch hier Neuerungen: Denn anders als zuvor legt in der Saison 2020 Reifenliferant Pirelli selbst fest, wie viele Sätze der drei angebotenen Compounds jedem Fahrer am Wochenende zur Verfügung stehen. So besteht das Kontingent bei jedem Rennen jetzt aus zwei Sätze Hard, drei Sätze Medium und acht Sätze Soft.
Wer holt sich den Auftaktsieg?
Vor der Saisonpremiere gibt es viele Fragezeichen: Welche Teams haben im Winter die beste Arbeit geleistet und stehen jetzt mit dem konkurrenzfähigsten Boliden am Start? Anhaltspunkte liefern nur die Wintertests vom Februar. Traditionell liegt die hügelige Strecke in Spielberg Red Bull und Ferrari. Die Bergauf-Passagen verlangen nach einem starken Motor, zudem ist nach den teilweise engen Kurven eine gute Traktion gefragt. Mercedes rund um Titelverteidiger Lewis Hamilton will gleich zum Auftakt mit einigen Updates anreisen. Zwar war Entwicklungsarbeit während des Lockdowns verboten, die Neuerungen waren allerdings bereits vor März in der finalen Phase und können daher schon jetzt eingesetzt werden. Gerüchten zufolge bringt Ferrari gleich zum ersten Rennen einen neuen Motor mit. Ich gehe davon aus, dass die Top 3 der abgelaufenen Saison auch heuer wieder vorne sind. Ob Mercedes von Beginn an Kurs auf den siebten WM-Titel en suite nimmt, erscheint mir angesichts der Strecke in Österreich allerdings als unwahrscheinlich.
Kommentar verfassen