Fast die gesamte Sportwelt steht still. Nicht so beim Schach: In Jekaterinburg steigt ein Auswahlturnier mit den besten Spielern. Es gilt, den Herausforderer von Weltmeister Magnus Carlsen zu finden. Das Duell um den Titel steigt dann im Dezember.
Der Titelverteidiger
Der große Abwesende beim Kandidatenturnier ist traditionellerweise der amtierende Weltmeister. Magnus Carlsen ist seit 2013 durchgehend Titelträger. Er verfolgt das Auswahlverfahren aus der Ferne, kommentiert das Geschehen im Internet. Wer glaubt, Schach sei langweilig, der irrt. Carlsen sorgt mit seinen Kommentaren für Unterhaltung während der Denkpausen.
Das Kandidatenturnier
Auf der Suche nach dem geeignetsten Herausforderer für Carlsen, duellieren sich noch bis 4. April acht Weltklasse-Spieler in Russland am Brett. Gespielt wird ein doppelrundiges Turnier mit 100 Minuten Bedenkzeit für 40 Züge, danach 50 Minuten für 20 Züge und zum Abschluss 15 Minuten für den Rest der Partie. Pro Zug haben die Spieler 30 Sekunden Zeit. Bis zum 40. Zug sind Remisangebote nicht erlaubt.
Obwohl auch Russland vom Coronavirus betroffen ist, findet das Turnier wie geplant statt. Den Spielern steht Desinfektionsmittel an den Brettern zur Verfügung, der übliche Handschlag wurde freigestellt. Die chinesischen Teilnehmer begaben sich vor dem Event in eine zweiwöchige Quarantäne.
Wer gewinnt?
Bereits an den ersten Tagen gab’s mehrere Überraschungen: Ding Liren mussten sich in seinen ersten beiden Matches geschlagen geben. Am Donnerstag gelang ihm ein wichtiger Sieg gegen den Weltranglisten-Zweiten Fabiano Caruana. Auf der anderen Seite liegt mit Maxime Vachier-Lagrave ein Teilnehmer ganz vorne, der eigentlich gar nicht dabei gewesen wäre. Er rückte nur durch den Verzicht von Teymur Rəcəbov, dem Gewinner des Schach-Weltpokals 2019, ins Teilnehmerfeld. Noch ist nichts verloren, denn die Kandidaten treffen jeweils zweimal aufeinander. Fix ist, Spannung ist bis zum Schluss garantiert, Langeweile in Tagen wie diesen also ausgeschlossen.
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