Piloten und Teams stehen in den Startlöchern: Bald sollen die Ampeln in der Formel 1 wieder auf Grün stellen. Aufgrund des Coronavirus gibt es zwar noch einige Fragezeichen im Rennkalender, einen Ausblick auf die neue Saison wollen wir euch dennoch geben. Anders als im Vorjahr müssen sich Motorsport-Fans nur mit wenigen Änderungen auseinandersetzen. Wir haben für euch einen Überblick über alle technischen und sportlichen Neuerungen sowie die Wechsel im Fahrerlager. Wie gewohnt gibt’s auch wieder Wettempfehlungen zur Königsklasse für euch!
Quick-Facts:
- 71. Saison
- 21 Rennen
- 15. März – 29. November
- 10 Teams
- 20 Piloten
Rekord-Rennkalender
Es geht noch mehr: Ursprünglich standen 2020 ganze 22 Rennen auf dem Programm – ein neuer Höchstwert. Allerdings wurde der für 19. April geplante Grand Prix von China aufgrund des Coronavirus verschoben. Einen Ersatztermin zu finden, dürfte sich als sehr schwierig herausstellen. Denn Triple-Header wollen die Teams vermeiden. Damit wäre wohl nur eine Austragung am Saisonende mit daraus resultierender Verschiebung des GP von Abu Dhabi möglich. Auch die Rennen in Australien, Bahrain und Vietnam sind noch fraglich. Abgesehen davon drehen die Piloten in der Saison 2020 auf zwei neuen Strecken ihre Runden. Bereits als drittes Rennen steht der Vietnam Grand Prix am 5. April im Kalender. Aufgrund der Absage von Shanghai folgt dann eine vierwöchige Pause, bevor der GP der Niederlande in Zandvoort sein Comeback feiert. Auf der Strecke mit zwei Steilkurven ist ein Spektakel garantiert.
Die Termine im Überblick | ||||
15. März | Australien GP (Melbourne) | 22. März | Bahrain GP (Sakhir) | |
5. April | Vietnam GP (Hanoi) | 3. Mai | Niederlande GP (Zandvoort) | |
10. Mai | Spanien GP (Barcelona) | 24. Mai | Monaco GP (Monaco) | |
7. Juni | Aserbaidschan GP (Baku) | 14. Juni | Kanada GP (Montreal) | |
28. Juni | Frankreich GP (Le Castellet) | 5. Juli | Österreich GP (Spielberg) | |
19. Juli | Großbritannien GP (Silverstone) | 2. August | Ungarn GP (Budapest) | |
30. August | Belgien GP (Spa-Francorchamps) | 6. September | Italien GP (Monza) | |
20. September | Singapur GP (Singapur) | 27. September | Russland GP (Sochi) | |
11. Oktober | Japan GP (Suzuka) | 25. Oktober | USA GP (Austin) | |
1. November | Mexiko GP (Mexico City) | 15. November | Brasilien GP (São Paulo) | |
29. November | Abu Dhabi GP (Abu Dhabi) |
Zurück zur Tradition
Wurde 2019 die gute alte karierte Zielflagge aufgrund des Missgeschicks von Winnie Harlow – das Model schwenkte die Flagge 2018 in Kanada eine Runde zu früh – durch eine LED-Anzeige abgelöst, ist jetzt wieder alles anders. Denn auch die moderne Technik wurde nicht von Pannen verschont. Beim Japan GP leuchtete das Paneel ebenfalls zu früh auf. Ergebnis? 2020 gilt wieder die physische Flagge als offizielles Ende eines Rennens.
Nur wenig Änderungen im Regelwerk
Nach den großen aerodynamischen Änderungen im Vorjahr bedeuten die technischen Neuerungen diesmal nur Feinjustierungen davon. Betroffen sind zum Beispiel die Rückspiegel oder Belüftungen. Reduziert wurden die zulässigen Mengen von Benzin außerhalb des Monocoques bzw. des zusätzlichen Öltanks. Das Mindestgewicht der Boliden wurde um zwei Kilogramm auf 745 Kilogramm erhöht. In sportlicher Hinsicht sind ab sofort bei gewissen Delikten mildere Strafen möglich. Etwa beim Verpassendes Wiegens oder einem Fehlstart. Aufgrund der größeren Anzahl an Rennen steht den Teams ab 2020 auch eine weitere MGU-K-Einheit (System zur Rückgewinnung der Bremsenergie) zur Verfügung.
Kaum neue Gesichter im Fahrerlager
Auch in der Boxengasse bleibt 2020 Vieles beim Alten: Die Teams vertrauen Großteils auf ihre Fahrer. Einzig bei Renault und Williams gibt es Änderungen. Esteban Ocon kehrt nach einem Jahr Pause in die Königsklasse zurück und ersetzt bei den Franzosen Nico Hülkenberg. Das Comeback von Robert Kubica in der Formel 1 ist nach einer Saison bereits wieder beendet. Seinen Platz im Williams-Cockpit nimmt Nicholas Latifi ein. Er kommt aus der Formel 2 und belegte dort zuletzt den 2. Platz.
Auch im Titelkampf alles beim Alten?
Die ersten Testrunden sind absolviert. Die Erkenntnisse lassen zwar vermuten, wer in der neuen Saison vorne mitfahren wird, das wirkliche Kräfteverhältnis zeigt sich jedoch erst bei den ersten Rennen. Anders als in den letzten Jahren war nicht Ferrari das dominierende Team in Barcelona. Ganz im Gegenteil, die „Scuderia“ ist nicht einmal mehr erster Verfolger der „Silberpfeile“. Zwar verfügt die „Rote Göttin“ jetzt über mehr Abtrieb, dafür fehlt auf den Geraden der Speed. Überstunden dürften in Maranello jetzt wohl an der Tagesordnung stehen. Titelverteidiger Mercedes auf der anderen Seite überraschte vor allem mit dem neuen Lenkrad-System, bei dem der Fahrer durch das Ziehen am Steuerrad auf der Geraden die Stellung der Reifen verändern kann und damit deren Temperatur beeinflussen kann. Dies ist vor allem für die Haftung in der darauffolgenden Kurve wichtig. Ein kleines Fragezeichen steht hinter der Zuverlässigkeit des Motors, da vor allem das Kundenteam mit Problemen zu kämpfen hatte. Wie Mercedes zeigte sich auch Red Bull stark, überzeugte vor allem durch Zuverlässigkeit.
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