Mit viel Vorfreude aber auch einer gewissen Portion Ungewissheit gehen die Verantwortlichen und die Teams in die neue Bundesliga-Spielzeit. Wird der österreichische Fußball durch die Neuerungen attraktiver und wer kann Serienmeister Red Bull Salzburg den Thron streitig machen? Diese und noch viele weitere Fragen behandeln wir in diesem Beitrag – versehen mit exklusiven Wettempfehlungen unserer Experten!
Was war in der abgelaufenen Saison los?
Sportlich unantastbar präsentierte sich wieder einmal der Liga-Krösus aus Salzburg. Im Herbst konnte zumindest noch Sturm Graz unter Neo-ÖFB-Coach Franco Foda mit dem Team von Marco Rose Schritt halten. Am Ende feierten Kapitän Alexander Walke und Co. mit einem Punkterekord (83) die historische fünfte Meisterschaft in Folge. Zusätzlich sorgten die Mozartstädter auch auf der internationalen Bühne für Furore. Erst im Halbfinale der UEFA Europa League zog man gegen Olympique Marseille auf äußerst bittere Art und Weise den Kürzeren. Einzig der Cupsieg blieb den Salzburgern verwehrt. Im Finale setzte sich Vizemeister Sturm Graz mit 1:0 nach Verlängerung durch. Für die Grazer war es damit eine äußerst erfolgreiche Saison, was von den beiden Wiener Großklubs nicht unbedingt behauptet werden kann. Rapid wurde zwar Dritter, jedoch verloren Stefan Schwaab und Co. den Anschluss zu den beiden Spitzenteams. Noch schlimmer erwischte es den großen Rivalen. Die Austria kam nach einem Trainerwechsel und äußerst dürftigen Leistungen als Siebte ins Ziel und musste Teams wie Aufsteiger LASK Linz oder SV Mattersburg an sich vorbeiziehen lassen.
Modus soll Spannung erhöhen
Seit der Saison 1993/94 besteht die höchste Spielklasse im österreichischen Fußball aus zehn Mannschaften. Nun kommt es zur Aufstockung um zwei Teams. Doch nicht nur die Anzahl, auch der Ligamodus ändert sich: Nach dem Grunddurchgang mit jeweils einer Heim- und Auswärtspartie gegen jeden wird die Tabelle geteilt. Im sogenannten Finaldurchgang spielen die sechs bestplatzierten Teams in der Meistergruppe um den Titel beziehungsweise die Teilnahme am internationalen Geschäft. Die restlichen sechs Mannschaften kämpfen in der Qualifikationsgruppe gegen den Abstieg und auch um ein Ticket für das internationale Parkett. Durch die neue Aufteilung wollen die Liga-Verantwortlichen den Wettbewerb ausgeglichener und für die Zuschauer attraktiver gestalten. Ob dieses Vorhaben gelingt, wird sich zeigen.
Auftaktmatches
Freitag, 27.7.2018 | |
FK Austria Wien – FC Wacker Innsbruck | |
Samstag, 28.7.18 | |
SK Sturm Graz – TSV Hartberg SCR Altach – SV Mattersburg |
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Sonntag, 29.7.18 | |
Red Bull Salzburg – LASK Linz FC Admira Wacker Mödling – SK Rapid Wien SKN St. Pölten – Wolfsberger AC |
Salzburg unerreichbar?
Im Titelkampf wird es auch in der kommenden Saison nichts Neues geben. Trotz der alljährlich bekannten Situation, dass Salzburg zahlreiche Leistungsträger – u.a. Valon Berisha (Lazio Rom) und Duje Caleta-Car (Olympique Marseille) – verlassen, gilt der amtierende Titelträger wieder als ganz großer Meister-Favorit (Siegquote: 1.30). Dahinter reihen sich die Wiener Klubs (Austria: 10.25, Rapid: 7.25) und Vizemeister Sturm Graz (11.25) ein. Die Transfer-Aktivitäten der „Grün-Weißen“ – u.a. Deni Alar, Marvin Potzmann (beide Sturm), Christoph Knasmüllner (Barnsley) – lassen auf einen Angriff auf die Spitze schließen. Doch durch die Langzeitverletzungen von Philipp Schobesberger (Hüfte) und Ivan Moćinić (Knie) muss sich Freddy Bickel (Geschäftsführer Sport) noch um weitere Verstärkungen umsehen. Der violette Stadt-Rivale will die Katastrophen-Saison so schnell wie möglich vergessen und steht vor einem Umbruch. Führungsspieler, allen voran Raphael Holzhauser (Grasshoppers) verließen die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch. Den Erfolg sollen Kicker wie Bright Edomwonyi (Rizespor), Christian Schoissengeyr oder James Jeggo (beide Sturm) zurückbringen. Zusätzliche Motivation soll das neue Stadion liefern. Für Sturm Graz wird es schwierig den Erfolg zu bestätigen, da das Team von Heiko Vogel nach mehr als zehn Abgängen einen großen Aderlass zu verkraften hat und mit einer neu zusammengewürfelten Mannschaft antreten muss.
Aufsteiger gewohnt stark im ersten Jahr?
Mit Hartberg und Wacker Innsbruck spielen zwei neue Teams in der Bundesliga. Das erste Jahr – geprägt von Euphorie und keinen Erwartungen – stellt für die Aufsteiger selten ein Problem dar. Letztes Beispiel ist der LASK, der nun in der Europa League Qualifikation sein Glück versuchen darf und nie in Abstiegssorge war. Aus diesem Grund erwarte ich, dass sich die spielstarken Neulinge im Oberhaus schnell zurechtfinden werden und im gesicherten Mittelfeld mitspielen werden. Im Gegensatz dazu wird es für die Linzer schwierig, die Leistungen aus der Vorsaison zu bestätigen.
Meine Wettempfehlungen:
Red Bull Salzburg wird Meister (1.30)
Deni Alar wird Torschützenkönig (6.00)
SKN St. Pölten wird Tabellenletzter (4.90)
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