Ab Freitag kommt es zum ersten großen Härtetest der Rad-Saison. Die Fans dürfen sich beim heurigen Giro d´Italia auf ein prominent besetztes Starterfeld, eine Premiere und spektakuläre Streckenabschnitten freuen. Alles Wissenswerte findet ihr hier!
Quick Facts
• 101. Auflage
• 4. bis 27.5.2018
• 3.546,2 km
• 21 Etapen (6 Bergankünfte, 2 Einzelzeitfahren)
• Start: Jerusalem (ISR)
• Ziel: Rom (ITA)
• Titelverteidiger: Tom Dumoulin (NED)
• 22 Teams
Start erstmals außerhalb Europas
Eröffnet wird der Rad-Klassiker mit einem Zeitfahren in Jerusalem. Zum 13. Mal startet der Giro damit außerhalb Italiens und zudem kommt es mit dem Auftakt außerhalb Europas zu einer Premiere. Israel lässt sich das Rennen umgerechnet 4,8 Millionen Euro kosten. Nach den ersten drei Etappen übersiedelt die Fahrergemeinde nach Europa und duelliert sich um den Gesamtsieg und die begehrten Trikots.
Große Personalrochade und trotzdem will Froome das „Double“
Die 101. Auflage des Giro d´Italia ist so prominent besetzt, wie schon lange nicht mehr. Mit Christopher Froome (Siegquote: 2.45) startet auch die prägende Persönlichkeit des Rennradsports der letzten Jahre bei der Rundfahrt. Das ehrgeizige Ziel des vierfachen Tour-de-France-Siegers: Das Double bestehend aus dem Frankreich-Klassiker und dem Giro. Er wäre der erste Athlet seit Marco Pantani 1998, dem dieses Kunststück gelingt. Doch sein Start wirft Zweifel auf, denn bei der Vuelta im September 2017 wurde beim Briten doppelt so viel Salbutamol (Asthmamittel) wie erlaubt nachgewiesen. Eine Sperre steht natürlich im Raum, doch Froome´s Anwälte und sein Rennstall (Team Sky) spielen auf Zeit, versuchen den Wert zu erklären, um einen Freispruch zu erwirken. Der Fall liegt nun beim Anti-Doping-Tribunal des Weltverbandes UCI und eine Entscheidung wird im Juli, vor Beginn der Tour-de-France, erwartet. Sportlich befindet sich der 32-Jährige in guter Form. Bei der Tour-of-the-Alps sprang der vierte Gesamtrang, mit nur 16 Sekunden Rückstand auf den Sieger, heraus. Spannend wird, wie das Team Sky den großen Aderlass nach der letzten Saison verkraftet. Mit Froome´s Helfer Nummer 1 Mikel Landa (Movistar), Bergfahrer Mikel Nieve (Mitchelton-Scott), Allrounder Pete Kennaugh (Bora-Hansgrohe) und Sprinter Elia Viviani (Quick-Step Floors) verließen gleich vier wichtige Fahrer die Briten. Leicht wird es für Froome auf keinen Fall, denn zum Favoritenkreis zählen auch der Vorjahressieger Tom Dumoulin (Siegquote: 2.90), der frischgebackene Tour-of-the-Alps-Gewinner Thibaut Pinot (Siegquote: 7.00) und auch Fabio Aru (Siegquote: 8.50). Der Italiener wechselte ins UAE Team Emirates und war bei der letztjährigen Tour de France der größte Widersacher des späteren Gewinners. Dem 27-Jährigen traue ich in seiner Heimat durchaus den ganzen großen Coup zu. Miguel Angel Lopez wird meiner Meinung nach auch um den ein oder aderen Tagessieg mitmischen. Der 24-jährige Profi vom Team Astana hat bereits bei der letztjährigen Vuelta zwei Tagessiege feiern können und ist der ganz große Favorit in der Jungprofiwertung (Siegquote: 1.20). Ich erwarte eine packende und spannende Rundfahrt, in der es für die Teams und ihre Top-Fahrer darauf ankommen wird, wer bis bzw. über die Königsetappe, dem 19. Abschnitt mit vier Bergen, am effizientesten durchkommt. Bei diesem Teilstück müssen die Stars, unter anderem die Cima Coppi am Colle delle Finestre, dem mit 2178 Metern höchsten Pass beim Giro, überwinden.
Meine Wettempfehlungen:
Fabio Aru gewinnt den Giro d´Italia (8.50)
Miguel Angel Lopez Moreno gewinnt die Bergwertung (4.75)
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