Es ist das wohl härteste Radrennen der Welt: Ab Samstag touren die besten Rad-Asse der Welt wieder durch Frankreich! Triumphiert Titelverteidiger Chris Froome erneut auf der Großen Schleife? Wir haben alle Infos zur 104. Tour de France für euch – Wettempfehlungen für eure Tipps inklusive!
Quick-Facts zur Tour:
- 1.-23. Juli 2017
- 21 Etappen (9 Flachetappen, 5 Mittelgebirgsetappen, 5 Bergetappen, 2 Einzelzeitfahren)
- 3.540 km
- 23 Bergwertungen (3 Bergankünfte)
- 198 Fahrer in 22 Teams
- Längste Etappe: 220 km (Etappe 19)
- Titelverteidiger: Chris Froome (AUS)
Le Grand Départ: Auftakt in Düsseldorf
Ursprünglich hätte der Startschuss zur diesjährigen Tour in London stattfinden sollen. Der damalige Bürgermeister Boris Johnson sagte die Austragung aus Kostengründen jedoch ab. Stattdessen steigt die „große Abfahrt“ jetzt in Düsseldorf. Die Stars beginnen die Rundfahrt mit einem 13 Kilometer langen Einzelzeitfahren quer durch die Rheinmetropole. Damit ist Deutschland bereits zum vierten Mal Ausgangspunkt für das bedeutendste Radrennen. Auch die zweite Etappe startet in der Landeshauptstadt, von wo es weiter nach Lüttich geht.
Vier Länder, fünf Bergregionen
Nach dem Start in Deutschland erreicht der Tross über Belgien und Luxemburg schließlich Frankreich, wo die Fahrer schnell die ersten Berge zu passieren haben. Erstmals seit 25 Jahren stehen übrigens wieder alle fünf Bergregionen Frankreichs im Etappenplan: die Vogesen, der Jura, die Pyrenäen, das Zentralmassiv und die Alpen. Von den berühmt-berüchtigten Gipfeln wie Alpe d’Huez, Col du Tourmalet oder Col du Galibier ist 2017 nur letztgenannter dabei. Er ist auf dem 17. Teilabschnitt zu bezwingen und könnte für die Vorentscheidung sorgen. Die „Königsetappe“ steht bereits früh am Plan: Am 9. Juli geht’s von Nantua 181,5 km nach Chambéry, wobei unter anderem der Grand Colombier und der Mont du Chat mit Steigungen von bis zu 22 Prozent zu bezwingen sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind zwar weniger Gipfel zu überqueren, die Anstiege sind jedoch wesentlich steiler.
Froome wieder unschlagbar?
Die Streckenführung verspricht im Kampf um das Gelbe Trikot Hochspannung. Titelverteidiger Chris Froome (Siequote: 2.25) geht als Favorit ins Rennen, doch die Konkurrenz ist groß. Neben Stars wie Nairo Quintana und Alberto Contador haben jedoch auch Richie Porte oder Jungstar Romain Bardet Siegchancen. Froome gewann die Tour bereits dreimal. Bei seinen bisherigen Siegen konnte er zuvor immer das Criterium du Daupiné für sich entscheiden, 2017 triumphierte dort jedoch Jakub Fuglsang. Für unsere Bookies hat Richie Porte nach Froome die größten Siegchancen (2.75). Der Ex-Edelhelfer des Vorjahressiegers präsentierte sich 2017 bereits in Top-Form, entschied die Tour de Romandie sowie die Tour Down Under für sich. Romain Bardet (22.00) bewies mit dem zweiten Gesamtrang im Vorjahr bereits, dass er über mehrere Wochen seine Form halten kann. In der laufenden Saison hat er bereits mehrere Top-10-Ränge vorzuweisen. Fragezeichen sehe ich hinter Alberto Contador (15.00) und Nairo Quintana (7.50). Der Spanier zählt mit 34 Jahren bereits zu den versierten Fahrern, befindet sich nicht mehr auf seinem höchsten Leistungsniveau. Mehr als einzelne Tageserfolge traue ich ihm nicht zu. Mit seinem zweiten Platz beim Giro d’Italia bewies Nairo Quintana, dass er zu den derzeit besten Rad-Assen zählt. Schwer abzuschätzen, ob er bei zwei großen Rundfahrten in einem Jahr triumphieren kann. Für mich ist Chris Froome der große Sieganwärter, die Route mit weniger Anstiegen kommt ihm entgegen. Dahinter sehe ich Richie Porte als größten Konkurrenten.
Die deutschen Asse im Feld
Deutschlands Vertreter im Pelotón gehören traditionell zu den Sprintern. Mit Marcel Kittel (Siegquote Punktewertung: 3.50), André Greipel (16.75) und John Degenkolb (62.00) sind gleich mehrere Top-Fahrer im Feld. Die größten Chancen auf das Grüne Trikot hat für mich dennoch Weltmeister Peter Sagan (1.40). Der ein oder andere Etappensieg sollte jedoch möglich sein. Auch der siebenfache Zeitfahrweltmeister Tony Martin ist bei der Tour am Start. Mit einem Sieg beim Auftakt in Düsseldorf möchte er sich das erste Gelbe Trikot sichern. Doch der Anwärterkreis ist groß.
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