“Should the United Kingdom remain a member of the European Union or leave the European Union?” Vor diese Frage werden die britischen Staatsbürger am Donnerstag gestellt. Während der Großteil der Bevölkerung noch im Fußball-Fieber ist, steht eine richtungsweisende Entscheidung für die ganze EU auf dem Terminkalender. Wir haben alle Informationen für euch!
Hintergrund
Großbritannien ist seit 1. Januar 1973 Mitglied der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Und genau seit dieser Zeit gibt es immer wieder Diskussionen über den weiteren Verbleib, welche nach dem Vertrag von Maastricht immer weiter zunahmen. Da die EU-Kritiker in Umfragen immer mehr Stimmen für sich gewinnen konnten, sprach sich Premierminister David Cameron vor den Wahlen 2013 dafür aus, spätestens im Jahr 2017 ein Referendum abzuhalten, sollte er zu diesem Zeitpunkt noch im Amt sein.
EU-Verhandlungen
Cameron führte immer wieder Gespräche mit der EU, um eine Reform der EU entsprechend der Vorstellungen Großbritanniens durchzusetzen. Am 2. Februar 2016 waren die Verhandlungen schlussendlich abgeschlossen, zu Gunsten Camerons. Es folgten zähe Diskussionen mit den Regierungschefs der anderen EU-Mitglieder, welche am 19. Februar zu einem Ergebnis führten. Zahlreiche Vorgaben wurden zwar umgesetzt, dennoch war das Referendum beschlossen und der Termin bereits am nächsten Tag mit 23. Juni fixiert worden.
Wer darf wählen?
Wahlberechtigt sind alle britischen Staatsbürger über 18 Jahre, sowie jene aus den Commonwealth-Staaten, Gibraltar, und Irland, die ihren dauerhaften Wohnsitz im Vereinigten Königreich haben. Um am Referendum teilnehmen zu können, war jedoch eine vorherige Registrierung bis 7. Juni nötig.
Richtungsweisende Entscheidung
Die führenden Politiker im Land sprechen sich für einen Verbleib Großbritanniens bei der EU aus. Genauso wie zahlreiche Vertreter andere Staaten. Selbst Barack Obama warb bei einem London-Besuch dafür. Nichtsdestotrotz gibt es innerhalb der Bevölkerung eine wachsende Zahl an EU-Kritikern. Kommt es tatsächlich zum Brexit, hat dies Folgen für die gesamte Europäische Union und die Idee hinter diesem Projekt.
Kopf-an-Kopf-Rennen
Bis zum Schluss ließen sich keine definitiven Vorhersagen zum Ausgang des Referendums machen. In Meinungsumfragen lagen die beiden Lager immer annähernd gleichauf. Der Wahlkampf wurde dementsprechend geführt. Seinen traurigen Höhepunkt erlangte dieser in der Woche vor der Abstimmung, als die Labour-Abgeordnete Jo Cox auf offener Straße ermordet wurde. Die EU-Befürworter konnten danach Umfragen zufolge wieder Stimmen für sich gewinnen. Fix ist: Bis zur Ergebnisbekanntgabe ist der Ausgang wohl kaum vorhersehbar.
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