Der Radsport kämpft derzeit wieder einmal mit negativen Schlagzeilen. Jetzt haben die Fahrer jedoch die Chance, mit positiven Meldungen für Furore zu sorgen: Am Samstag startet die 100. Ausgabe der Tour de France. Hier findet ihr Infos zum härtesten Rennen der Welt.
Neuheiten 2013
Wie jedes Jahr warteten alle gespannt auf die Bekanntgabe des Streckenplans. Dieses Jahr überraschten die Veranstalter mit einigen Neuerungen, die auch das Gesamtergebnis wesentlich beeinflussen werden.
- Erstmals in ihrer Geschichte gastiert die „große Schleife“ auf Korsika. Die ersten drei Etappen werden auf der Insel gefahren.
- Die Tour startet ohne Prolog. Los geht’s gleich mit 213 flachen Kilometern an der Ostküste des französischen Eilandes.
- Das Mannschaftszeitfahren ist zurück: Auf der 4. Etappen geht’s im Team gegen die Uhr.
- Die Königsetappe ist einmal mehr der Anstieg nach Alp-d’Huez. Doch diesmal müssen die Fahrer gleich zweimal an einem Tag ihrer Kletterkünste beweisen.
- Die Zielankunft in Paris findet erstmals bei Nacht statt.
- Beim Finale auf der Champs-Élysées wenden die Fahrer nicht wie bisher vor dem Triumphbogen, sondern umfahren diesen.
Die Favoriten
Die Jubiläums-Tour ist die Gelegenheit, sich in die Geschichtsbücher einzutragen. Doch wem gelingt’s? Der Sieger muss einerseits in den Bergen ein echter Kletterer sein, muss andererseits aber auch im Kampf gegen die Uhr mithalten können. Titelverteidiger Bradly Wiggins hat verletzungsbedingt abgesagt. Für die Bookies wird’s deshalb ein Zweikampf um das begehrte gelbe Trikot. Doch auch andere können ein Wörtchen mitreden.
Christopher Froome (Siegquote 1,50):
2012 noch Helfer und zugleich härtester Konkurrent von Wiggins, führt er diesmal sein Team an. Nach seinem zweiten Platz im Endklassement im letzten Jahr ist er heuer ganz klarer Favorit auf den Sieg. Dafür sprechen auch seine bisherigen Saison-Ergebnisse: 4 Siege aus 5 Rennen und ein 2. Platz. Dazu ist der Brite als ehemaliger Mountainbiker ein Kletterspezialist. Auch im Zeitfahren hat er seine Qualitäten bewiesen, holte in London Olympia-Bronze. Das zweite Einzelzeitfahren auf der 17. Etappe mit zwei Anstiegen ist wie für ihn gemacht.
Alberto Contador (3,00):
Der Spanier kennt es schon, in Paris in Gelb einzufahren. 2007 und 2009 war er der Schnellste. Sein Sieg 2010 wurde ihm nach dem Clenbuterol-Fund aberkannt. 2012 noch gesperrt, kehrt er jetzt als Mitfavorit zurück. Mit Michael Rogers hat er einen ehemaligen Froome-Kollegen als Helfer. Doch die bisherigen Saison-Ergebnisse gleichen einer Berg- und Talfahrt. Hat er sich seine “Körner” aufgehoben? Der Pistolero wird ein harter Konkurrent. Doch ob er konstant über drei Wochen seine Leistung abrufen kann, bleibt fraglich.
Tejay Van Garderen (15,00):
Eigentlich hinter Teamkapitän Cadal Evans aufgestellt, holte der US-Amerikaner 2012 Platz 5 und das weiße Trikot für den besten Nachwuchsfahrer. Auch 2013 wird’s ein internes Stallduell geben. Ich sehe auch diesmal den jungen Co. vorne. Als Allrounder kann er vorne mitmischen und vielleicht für die Überraschung sorgen.
Quick-Facts zur Tour:
- 21 Etappen
- 3.304 Kilometer
- 7 Flachetappen
- 5 hügelige Etappen
- 6 Bergetappen
- 4 Bergankünfte
- 2 Einzelzeitfahren
- 1 Mannschaftszeitfahren
Kommentar verfassen